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Christbaumkugeln

Wisst ihr, wie es ist, Stück für Stück wahnsinnig zu werden? Nicht?! Dann schildere ich euch mal meinen Weg in den Wahnsinn.

Es war der 1. Dezember. Ein ganz normaler Dienstag, das glaubte ich. Meine Mutter berichtete mir am Frühstückstisch wieder einmal von den Ereignissen in der Welt, die meist fern, aber auch mal sehr nah bei uns geschehen sind. Ich kam gar nicht dazu, ihr zu sagen, dass ich heute nach der Schule mit meinen Kumpels noch in den Wald gehen wollte. Ja wir wollten in einen Wald, der etwas weiter entfernt von der Stadt lag. Einer meiner Freunde namens Key hatte auf einer Internetseite entdeckt, dass sich in genau diesem Wald ein Lost Place sein sollte, genau diesen wollten wir suchen. Doch dieses Vorhaben scheiterte daran, dass meine anderen Freunde nicht mit durften. Damit waren wir nur zu zweit und wollten dann auch nicht los. Wir verabredeten uns deswegen ein wenig später auf dem Skaterplatz in der Stadt, um uns zu treffen und gemeinsam noch etwas die Schneefreie Zeit mit unseren Skateboards zu verbringen.

 

Wir versuchten es die folgenden Wochenenden nochmals loszuziehen, doch Skardi verplapperte sich und schon wieder fiel das Vorhaben ins Wasser. In den Woche darauf schneite es, aber dieser schöne Schnee, mit dem man Schneemänner bauen und Schneeballschlachten machen konnte, sondern dieser Matschschnee, der nach zwei Tagen alles aufgeweicht hatte, wie nach einem Regenschauer der Regenwälder. Am 19. Dezember schafften wir es endlich, unter dem Vorwand, bei dem jeweils anderen zu schlafen, mit Sack und Pack in den Wald zu gehen. Eine Mannschaft aus 8 Leuten zwischen 15 und 17 Jahren.

 

"Key, wo ist denn nun dieser Lost Place?" (Mo)

 

"Ja, warte doch mal, laut Koordinaten müsste der eigentlich unter unseren Füßen sein" (Key)

 

"Typischer Kevinmove und ich dachte wir könnten hier mal ne geile Kooperation machen, aber so?! Sorry Leute, ich geh Heim" (Jonas)

 

"Hey, kannst du mal aufhören mich immer auf meinen Namen zu dezimieren? Sowas hasse ich wie die Pest" (Key)

 

"Bist du etwa nur wegen Klicks und Abonnenten hier?" (Selly)

 

"Du etwas nicht?" (Jonas)

 

"Nein, ich bin für den Nervenkitzel und den Geheimnissen hier" (Selly)

 

"Als ob, deswegen hast du wohl auch deine Kamera mit oder?" (Jonas)

 

"Jungs jetzt hört auf zu Streiten. Nur weil man was filmt, heißt es ja nicht automatisch, dass es im Internet landet und man damit Profit machen muss." (Christiane)

 

"Jetzt hört auf, denn wir steh jetzt eigentlich drauf." (Key)

 

"Sehr witzig, hier ist doch nichts" (Skardi)

 

"Wir stehen mitten in einem Gebäude" (Christiane)

 

"Was redest du da für einen Stuss?! Hier ist nichts!" (Skardi)

 

"Schau mal da die Grundmauern" (Christiane)

 

"Ja, toll das heißt nur das hier mal ein Haus stand" (Jonas)

 

"Was ist das? (Chris) (panisch)

 

Der Boden, der gerade noch fest war, wurde jetzt matschig wie Treibsand

"Wir müssen raus" (Selly)

 

Die 7 Personen verschwanden spurlos. Die Eltern sahen ihre Kinder nie wieder. Oder binde ich euch Zuhörern einen Bären auf? Denn wer traut den einen Wahnsinnigen schon?

 

"Ehm hallo? Was ist das denn für eine lahme Story? (Schwester)

 

"*Lach* "Glaubst du die Geschichte ist schon zu Ende?" (ich)

 

"Das hoffe ich nicht" (Schwester)

 

"Darf ich den weiter erzählen?" (ich)

 

"Ja" (Schwester) (fröhlich)

 

Ich wachte auf. Mein Kopf tat weh, Ich öffnete meine Augen, richtete mich auf und sah mich um. Meine Freunde waren verschwunden, aber ich konnte ihre Stimmen hören.

Mein Rucksack lag neben mir. Ich kramte meine Taschenlampe heraus, doch trotz dem Lichtstrahl von dieser, konnte ich nicht einmal eine Silhouette einer Wand ausmachen. Ich sattelte meinen Rucksack, ging los und suchte irgendeinen Anhaltspunkt. Plötzlich fuhr eine Wand vor meinem Gesicht empor. 

 

"Was zum Teufel", dachte ich. Ich legte eine Hand auf die Wand. Sie fühlte sich kalt, feucht und klebrig an. Ich empfand es da noch  als eine gute Idee, die Wand entlang zu gehen, in der Hoffnung, vielleicht eine Tür zu finden.

 

Gefühlte zwei Stunden wanderte ich nun schon umher. In meinem Kopf immer noch die Stimmen meiner Freunde, die von Minute von Minute lauter wurden. Sie riefen nach mir, machten mir Vorwürfe und fragten nach einem Warum.  Weit in der Ferne erschien auf einmal eine Tür ganz in einem strahlenden weiß gehüllt. Ich rannte auf die Tür zu. Als ich an dieser ankam, öffnete ich sie gespannt und bereute es sofort. Hinter dieser Tür waren zwei meiner Freunde. Doch nicht lebendig, sondern nackt, mit Wunden einer Folter versehen. Auf ihren Leibern stand geschrieben: "Warum kommst du erst jetzt?" 

Ich übergab mich. Das konnte doch nicht sein, Wer macht denn so etwas? Plötzlich schleuderte etwas von der Tür weg. Die Tür verschloss sich von selber, das Leuchten verschwand und ein Datum ritzte sich wie von selber in die Tür: 18.12.2015

Mir wurde schummrig und ich verlor das Bewusstsein.

 

Ein monotones Piepen holte mich aus dem Schlaf. Ich schlug die Augen auf. Ich lag auf einem Bett. Der Raum hatte weiße Wände und einen sterilen Geruch. Ein Krankenhaus. Bestimmt. Doch bevor ich mich aufrichten konnte, wurde mir schwindelig und wurde ohnmächtig.

 

 

"Lucy?" (Mo) (besorgt)

 

Ich hörte eine Stimme. Es war die von Mo.

 

"Ich ... ich bin wach" (Ich)

 

"Zum Glück. Bist die erste, die wir finden" (Jonas)

 

Ich richtete mich auf und sah mich um. Neben mir hockte Mo, die mich besorgt ansah. Zu meinen Füßen stand Jonas, der die Tür verdeckte. Ich versuchte, an Jonas vorbei zu schauen. Das Datum war mit dunkelroter Schrift aufgetragen, die aussah, als würde sie bluten.

 

"Sie ist versiegelt, durch diese Tür werden wir nicht an die Oberfläche kommen" (Mo)

 

"Und wir sollten sie nicht öffnen" (Ich) (traurig)

 

"Weißt du, was dahinter ist?" (Jonas)

 

Ich nickte nur traurig.

 

"Dann lasst uns einen anderen Ausgang finden." (Mo) (optimistisch)

 

"Soll ich dich stützen?" (Jonas)

 

"Nein, geht schon" (ich)

 

Wir suchten einen Ausgang und irrten deswegen die Gänge entlang. Diese kalten, feuchten, klebrigen Wände. Doch das Schlimmste war, dass sie den Anschein erweckten, dass die Wände sich bewegten.

 

"Habt ihr auch das Gefühl, dass die Wände sich bewegen?" (Mo)

 

"Ich hab eher das Gefühl, dass die Wände leben." (Ich)

 

"Kommt, lasst uns lieber nicht darüber philosophieren" (Jonas)

 

„Hast du Angst oder warum?“ (Mo) (scherzhaft)

 

„Nein es ist nur so schon unheimlich und ihr macht es nicht gerade besser“ (Jonas)

 

Ich hörte ein Gräueln, schaute nach Hinten und wurde panisch. Die Wände schoben sich mit erhöhter Geschwindigkeit zusammen und verschmolzen zu einer.

 

„Leute, LAUFT!“ (Ich)

 

„Was? Wa- … Oh shit“ (Jonas)

 

Wir liefen um unser Leben, doch auch die Wände erhöhten ihr Tempo. Knapp 5 Minuten sprinteten wir, bis Mo die Puste ausging und zurückfiel. Jonas und ich schauten nicht zurück, als wir ein Schreien und brechende Knochen hörten. Eine Minute später hörten die Geräusche auf. Ich sah mich um. Wir waren in einem Raum. In einem quadratischen Raum. Auf der Wand hinter uns ritzte sich gerade ein Datum ein: 19.12.2015 Auf die weiße, matte Wand ein blutendes Datum.

 

„Mo, ich hoffe, dass du es da oben gut hast“ (ich)

 

„Bringt es was, ihr nachzutrauern?“ (Jonas)

 

„Wenn man dran glaubt“ (ich)

 

„Komm gehen wir weiter“ (Jonas)

 

Wir trotteten weiter. Völlig ausgelaugt. Am Ende unserer Kräfte. Hungrig und Durstig. Durch die Gänge irrten wir, ohne Plan, ohne Ziel.

 

„Glaubst du, wir kommen hier noch irgendwann raus? (ich)

 

„Ich weiß es nicht. Ich hab eher das Gefühl, dass wir im Kreis laufen“ (Jonas)

 

„Als ob. Naja, wir sind doch keine Kurven gelaufen oder abgebogen.“ (ich)

 

„Stimmt, aber ich glaube kaum, dass man so einen langen Raum bauen kann. Ich meine, dann müsste ja der ganze Wald untergraben sein, nur mit diesem einen Raum.“ (Jonas)

 

„Nicht, wenn ich da hinten eine andere Wand sehe.“ (ich)

 

Tatsächlich, das stundenlange Laufen durch diesen endlosen Raum hatte sich gelohnt. In dieser Wand war eine Tür.

 

„Öffnest du sie?“ (ich)

 

„Kann ich tun“ (Jonas)

 

Jonas öffnete also die Tür. Die Tür ging nach außen auf. Also stellte ich mich so hin, dass ich nicht sofort in den Raum sehen musste. Es war wohl eine gute Entscheidung für mich. Jonas öffnete die Tür einen Spalt und wurde von einem Stahlgestell gegriffen und in den Raum gezogen wurde. Die Tür schloss sich wieder. Ich hörte durch die hölzerne Tür einen Schrei und die Geräusche als würde jemand zerrissen werden. Ich sah diese Tür an und mir kamen die Tränen. Vier Freunde innerhalb von drei Tagen, das war doch eine psychische Folter. Die Tür hatte wieder ein blutiges Datum: 20. 12.2015

Ich heulte mir die Augen aus. Irgendwann schlief ich wohl ein.

 

Wieder dieses monotone Piepen. Dieses hohe, immer wieder gleiche Piepen. Ich versuchte, meine Hände zu bewegen. Es ging nicht. Ich hatte das Gefühl, als würden sie gelähmt sein. Ich versuchte, meine Augen aufzuschlagen, doch sie waren wie zu geklebt. Dieses verdammte Piepen, kann das jemand nicht ausschalten?! Während ich nachdachte, wie ich endlich wieder mich bewegen konnte, wurde ich wieder in eine andere Welt gezogen.

 

„Ob sie überhaupt noch lebt?“ (Skardi)

 

„Warum sollte sie bitte tot sein?“(Chris)

 

„Sie lebt noch“ (Key)

 

Ich hörte wieder Stimmen. Diesmal andere, die Stimmen von Skardi, Chris und Key. Sie standen wohl um mich herum, auch wenn Keys Stimme etwas näher war, als die der anderen beiden. Ich versuchte, meine Augen zu öffnen. Es ging nicht. Warum ging es nicht?

 

„Lucy?“ (Key)

 

„Bin wach“(ich) (murmelnd)

 

„Versuch lieber nicht deine Augen zu öffnen“ (Chris)

 

„Warum?“ (ich ) (Ängstlich murmelnd)

 

„Nun ja, weil sie zugenäht sind“ (Skardi)

 

„Warum sind meine Augen zugenäht? Warum tut ihr so etwas?“ (ich)  

 

"Wir haben das nicht gemacht" (Skardi)

 

"Komm steh erst mal auf" (Chris)

 

Ich versuchte, aufzustehen, doch ohne die Hilfe von einem der Jungs schaffte ich es nicht. Mir war total schwindelig und ich dachte bei meinem ersten Schritt, dass ich zusammenbrechen und mich  übergeben musste. Erst wollte ich alleine gehen, doch Chris fand es sinnvoller, dass mich einer trägt, da ich doch sehr Wackelig auf den Beinen war. Da meine Gedanken total durcheinander waren, bekam ich nicht mit, wie die Jungs sich einigten. Schließlich wurde ich hochgehoben. Ich erschrak so heftig, dass derjenige, der mich hoch hob mich fallen ließ. Ich fiel auf den Boden.

 

"Entschuldigung, alles ok?" (Key) (besorgt)

 

"Ja alles gut hab mich halt nur erschreckt." (ich) (unsicher)

 

Key hob mich nochmal hoch. Ich ließ es mit mir geschehen, auch wenn ich immer noch Angst hatte. Wer hatte mir bitte die Augen zugenäht und aus welchem Grund? Was hatte derjenige davon? Key setzte sich in Bewegung. Wir gingen anscheinend weiter.

 

"Lucy, noch alles ok?" (Key)

 

"Ja, geht schon, wäre aber trotzdem toll, wenn ich wieder was sehen könnte" (Ich) (müde)

 

"Naja, ist wahrscheinlich ganz schön anstrengend, dich auf deine anderen Sinne zu konzentrieren" (Skardi) 

 

"Oder Lucy hat die Nächte davor wohl wieder nicht geschlafen." (Chris)

 

"Oder mich haben die Ereignisse vorher einfach ausgelaugt." (ich)

 

"welche Ereignisse?" (Key)

 

"Ihr habt doch das Datum an der Tür gesehen, oder? (ich)

 

"Ja, haben wir gesehen." (Skardi) 

 

"Ich habe diese Art der Schrift schon dreimal gesehen. Beim ersten Mal waren Christiane und Selly dahinter. Beide tot. Beim zwei- (ten.) " (Ich)

 

"Moment Mal immer wen dieses Datum erscheint, ist also jemand gestorben, habe ich das richtig verstanden?" (Chris)

 

"Ja, sieht so aus" (ich) (traurig) 

 

"Wie viele sind den nun schon, du weißt schon?" (Key)

 

"Vier. Wir sind die einzigen, die hier noch sind" (ich)

 

"Denn sollten wir schnell hier raus." (Skardi) (traurig/optimistisch)



Wir waren schon durch viele offene Türen und lange Gänge gewatet, als wir wieder vor einer verschlossenen Tür standen. Eine große alte Flügeltür, die an der einen oder anderen Stelle schon morsch und schimmlig war, wie die Jungs mir beschrieben.



"Sag mal Key, was sollte das für ein Lost Place sein? (Skardi)

 

"Naja, im Internet war einmal von einer Villa, ein anderes Mal von einem Bunker die Rede. Als letztes war es glaube ich eine geschlossene Klapse." (Key)

 

"Weißt du, weshalb sie geschlossen wurde?" (Chris)

 

"Nicht so wirklich. Im Internet stand nur irgendwas von verbotenen Experimenten und von irgendwelchen psychopathischen Bombenbauern."(Kevin)

 

"Das würde eine genauso gute Creepypasta abgeben, wie unser Abenteuer." (ich)

 

"An was du in so welchen Situationen nur denkst, ist immer wieder erstaunlich." (Skardi)

 

"War das nicht das Thema?" (ich ) (verwirrt)

 

"Nein, hast du überhaupt zugehört? Wir haben über die Vergangenheit dieses Gebäudes geredet." (Chris)

 

"Ich weiß nicht, ich habe nur was mit psychopathischen Bombenbauern verstanden. ´tschuldigung" (ich)

 

"Hey, penn mir bloß nicht ein dahinten." (Kevin)

 

"Ich versuch es ja, aber ich bin so müde" (ich) (müde)

 

"Nur müde?" (Skardi) (nachhakend)

 

"Mir ist auch kalt und hab schmerzen" (Ich) 

 

Ich spürte wie etwas Kaltes auf meine Stirn gelegt wurde. Zuerst schreckte ich zurück. 

 

"Du hast dich wohl hier unten erkältet." (Chris) (seufzend)

 

 "Ich bin immer nur ein Klotz am Beim" (Ich) (deprimiert)

 

"Nein, bist du nicht. Man kann halt nicht immer gut drauf sein." (Skardi)

 

"Komm lass uns jetzt nicht diskutieren, sondern weiter gehen. Ich habe das Gefühl, als könnten wir durch diese Tür abhauen." (Chris)

 

Ich spürte wie Key sich wieder in Bewegung setzte. Ich wurde immer träger und müde, bis ich endgültig einschlief.

 

"Schwester, warum sind die Augen von dem Mädchen zugenäht?" (Schwester)

 

"Vielleicht weil sie in einem der Gänge etwas nicht sehen sollte." (ich)

 

"Was sollte sie denn nicht sehen?" (Schwester) 

 

"Das steht hier leider nicht und auf dem Bild ist auch nichts Außergewöhnliches zu finden." (ich) 

 

"Zeig mal. Nö, ist nichts, aber das sieht so aus als ob da jemand etwas für Weihnachten vorbereiten wollte. (Sis)

 

"Ja, stimmt. Soll ich weiter vorlesen?" 

(Zustimmendes mhm)

 

Als ich wieder wach wurde, hatte ich das Gefühl, als würde ich schweben. Kerzenduft umhüllte mich mit einer kleinen Note von Zimt und Mandarinen. Ein Weihnachtsduft, nicht zu aufdringlich und nicht zu sanft. Ich versuchte meine Augen zu öffnen und es ging. Mit Schlaf und Schorf verkrustet, aber die Fäden waren verschwunden. Mit ihnen auch Chris, Skardi und Key. Wo waren die drei? Warum ließen sie mich alleine? Ich sah mich um. Schweben tat ich tatsächlich, denn mein Körper berührte nicht den Boden. Ich versuchte den Boden zu berühren, doch die Kraft die mich oben hielt war zu stark. Ich rieb mir vorsichtig die Augen und versuchte aufzustehen. Wieder war ich in einem großen, dunklen Raum. Ich dachte kurz, dass ich wieder in dem Raum war in dem ich Mo und Jonas angetroffen hatte. Wackelig auf den Beinen, als wenn auf einem Wasserbett stehen würde, bewegte ich mich zaghaft vor. Schritt für Schritt wurde ich sicherer. Ich ging schon eine Zeit lang als ich in der Ferne ein Lichtlein leuchten sah. Ich ging langsam darauf zu mit der Angst wieder etwas Schreckliches zu entdecken. Als ich an dem Lichtchen ankam, sah ich, dass dies ein kleiner Generator war, wie er oft bei Elektrozäunen verwendet wird.

 

Eine der Klemmen war losgelöst. Zuerst wollte ich die Klemme wieder an ihrem Ort befestigen, doch dann fiel mir eine Folge meiner Lieblingsserie wieder ein. In der Folge wurde ein Kupferdraht um die Brust des Protagonisten gewickelt. Der Draht wurde dann unter Spannung gesetzt. Durch den Draht und den die elektrischen Impulse wurde die Brust immer mehr zusammen gedrückt, wodurch der Protagonist erstickte.

Ich entschied mich also  also dagegen und dem folgte dem Kabel. Einige Meter lief das lose an der Wand entlang bis es vor einer verschlossenen Tür. Ich versuchte  sie zu öffnen, doch alles was passierte, war dass ich eine Schrift einritzte: "Lege es auf den richtigen Platz." Die Klemme war also  gemeint, doch ich wollte nicht. Ich hatte Angst. Angst, schon wieder einen Freund zu verlieren. Angst, einen Fehler zu machen. Angst, zu töten.

 

Doch die Tür ließ mich nicht durch. Ich ging also zitternd zurück und befestigte die Klemme. Sowie die Klemme den Kontakt berührte, hörte ich einen markerschütternden Schrei. Ich rannte zur Tür, die jetzt offen stand. Hell erleuchtet hing vor mir ein in Drähten gewickelter Skardi. Ich suchte eine Möglichkeit ihm von den Drähten zu befreien, doch gerade als ich mich bewegen wollte, kam nur ein Wort von Skardi: "Warum?" Das war das letzte, was ich von ihm hörte. Ich sah ihm in die Augen als er seinen letzten Atemzug machte, seine Augen matt und seine schmerzverzehrten Gesichtszüge weicher wurden. Ich fing an zu weinen. Ich hatte einen Freund getötet. Ich habe zu spät reagiert.

 

In meinem Selbstmitleid merkte ich nicht wie mich die seltsame Kraft, die mich schweben ließ, hinaus beförderte und vor der Tür absetzte. Ich knallte mit meinen Schienbeinen auf den Boden, doch es interessierte mich nicht. Ich spürte keinen Schmerz. Ich spürte nur noch Leere, diese konnte noch nicht einmal durch die sterbende Hoffnung gefüllt werden, dass ich vielleicht mit Chris und Key hier raus kommen könnte. 

Ich war so Ohnmächtig. Ich konnte nichts machen um meine Freunde wieder zurück zu bringen. Diese Ohnmacht zog mich immer weiter in seinen Bann, so dass es meine Sinne vernebelte.

 

Wieder dieses monotone Piepen, doch dieses Mal hörte ich in der Ferne Stimmen. Ich konnte nur hören, dass sie da waren, doch konnte nicht verstehen was sie sagten. Ich versuchte mich auf die Stimmen zu konzentrieren. Je mehr ich mich konzentrierte, desto leiser und ferne wurden die Stimmen. 

 

Ich schlug meine Augen auf. Ich lag auf dem kalten Boden. Zum Aufstehen hatte ich zu wenig Kraft. Immer mehr wünsche ich mir zu sterben. Immer mehr, denn es gab doch keinen Grund mehr. Welchen Grund würde es denn geben? Ganz leise hörte ich eine Stimme. Ich drehte mich auf die Seite. Dadurch geriet eine Silhouette in mein Sichtfeld. Zusammen gekauert und zitternd. Ich stand auf und ging zu dem zitterten Körper. Je näher ich kam, desto mehr erkannte ich, dass es Chris war. "Chris?" (ich) (behutsam) Er erschreckte sich. Ein verweintes Gesicht drehte sich zu mir. 

 

"Ich habe etwas gesehen. Ich will es vergessen." (Chris)

 

"Was hast du denn gesehen und wo?" (ich)

 

"Weißt du noch, wo wir dir die Tür beschrieben haben? Als ich von euch getrennt wurde, lag ich hinter dieser Tür. Es .... Es war so scheußlich was dahinter ist" (Chris)

 

"Kannst du mich dahin führen?" (ich)

 

"Nein, bist du nun vollkommen durch geknallt? Ich will hier nur noch raus und nicht nochmal dahin." (Chris)

 

"Kannst du mir den Weg den wenigsten beschreiben?" (ich) 

 

"Ich bin den Pfeilen gefolgt, die an der Wand gezeichnet sind" (Chris)

 

Als er mir dies gesagt hatte, erschien ein schleimiges Seil, umschlang Chris und zog ihn in den Raum in dem auch Skardi noch hing. Die Tür schloss sich.  

Lange Zeit hörte man nichts. Nur einmal konnte man hören wie etwas auf den Boden fiel. Dann passierte etwas. In die Tür ritzte sich ein blutiges Datum ein: 21.12. 2015 

Plötzlich wurde die Tür heller und öffnete sich wieder. An der Stelle, wo vorher noch Skardis lebloser Körper hing, war jetzt Chris gefesselt. Die Drähte, die um seinen Körper gespannt waren, leiteten kein Strom, denn wer auch immer dieses kranke Zeug veranstaltete, hatte den Stromkreis abgeschaltet. Chris sah mich flehend und verängstigt an. Was hatte er in dem Raum hinter der Flügeltür gesehen? 

 

"Lucy, hilf mir. Ich will nicht sterben. Ich will hier raus. Ich will zu meiner Familie." (Chris verzweifelt)

 

Ich versuchte einen Schritt in den Raum zu machen, doch wie eine Glasscheibe lies mich etwas nur in den Raum hinein schauen, doch nicht in diesen zu treten. Auf einmal erschien ein Messer in mein Sichtfeld, welches sich zielsicher auf den Weg zu Chris machte. Schnell und schweben sauste das Messer in Chris Magengrube und drehte sich um die eigene Achse. Das Messer zog sich wieder heraus und nahm seine Gedärme mit. Von Chris kam nur ein schmerzendes Gurgeln. Das Messer machte so lange weiter, bis Chris ein letztes Mal mich ansah und dann in sich zusammensackte, leblos. Die Tür knallte vor meiner Nase zu und ritzte wieder ein Datum in sich ein, welches blutete: 22.12.2015

 

Ich war am Boden zerstört. Warum werden diese Menschen, meine Freunden, so qualvoll getötet? Warum gerade wir? Wir wollten zwar ein Abenteuer erleben, aber dabei doch nicht sterben. Wir wollten nur Spaß haben. Von Trauer, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Ohnmacht und Wut ging ich von dieser Tür weg und suchte die Pfeile von denen Chris mir erzählt hatten. Nach einer Weile fand ich einen schmalen Gang. Da er der einzige Ausweg aus diesem riesigen Raum war, nahm ich ihn. Viele offene Türen durchquerte ich und kam an vielen verschlossenen Türen vorbei. Ich hatte Angst, dass hinter jeder Tür Key tot sein würde.

 

Ich kam nun an der Flügeltür an. Ich versuchte sie zu öffnen, doch scheiterte daran das sie klemmte. Ich schmiss mich mit meiner ganzen Kraft dagegen, doch nichts geschah. Irgendwer oder irgendetwas wollte mich nicht darin haben. Ich setzte mich nach einiger Zeit vor die Tür mit den Rücken zu dieser. Ich machte mir Gedanken. Gedanken darum, warum wir hier gelandet waren. Wieso wir getötet wurden. Wieso wir getrennt worden sind? Wieso dieser Gegner uns so quält?

 

Plötzlich hörte ich ein Klicken, als wenn jemand einen Schlüssel umdrehen würde. Ich schaute zu der Tür hinauf, die sich plötzlich veränderte. Die schimmligen und morschen Flecken veränderten sich, sie wurden so als sei die Tür gar nicht so alt. Einige der Holzstücken der Flügel Tür lösten sich und setzten sich woanders wieder ein. Als der Mechanismus fertig war, sah es nicht mehr wie eine Tür sondern wie eine etwas ältere Karte. Hinter der Tür ein Gang mit drei Türen. Die Tür am Ende des Ganges war einen Spalt geöffnet, durch den Kerzenschein leuchtete. Die Türen rechts und links waren geschlossen. Ich ging zu der rechen Tür und öffnete diese langsam. Zuerst sah ich nur ein Nagelbrett. Doch je mehr ich die Tür öffnete, desto  mehr erkannte ich Key. Er lag gefesselt auf dem Nagelbrett. Sein Rücken war von dem Nagelbrett zerrissen. Er bekam es nicht mit, denn er starrte wie paralysiert auf etwas an der Decke. Ich versuchte in den Raum einzutreten, doch genauso wie bei Chris, konnte ich nicht in den Raum hinein. Ich klopfte an diese Scheibe, doch anscheinend drang kein Geräusch zu ihm. Auf einmal schaut Kevin zu mir und formte mit seinen Lippen einen Satz. Der aussah wie ein: "Warum tust du das?" Kurz danach pendelte etwas in mein Sichtfeld. Es sah aus wie eine ein Uhrenpendel, doch es war viel schärfer.

 

Es sauste mit hoher Geschwindigkeit immer wieder nieder, doch berührte Key nicht. Auf einmal setzte sich das Pendel in Bewegung und Zwar weiter hinunter auf Keys Körper. Immer näher kam das Pendel seinen Körper. Nach ca. zwei Minuten durchschnitt das Pendel seine Kleidung. Er schrie zwei Takte später, riss das Pendel erste Hautfasern heraus. Kevin schrie wie am Spieß. Weitere Takte später kam Blut an die Kling. Jetzt war es nur noch eine Frage er Zeit bis entweder das Pendel ihn endgültig zerfleischte oder er verblutete, beides war unschön und bei beidem konnte man den Verlauf nicht stoppen, wenn es schon angefangen hatte. Ich versuchte das Glas zu zerbrechen, doch es ging nicht. Immer weiter Schnitt das Pendel in seine Haut, Als er mich das letzte Mal ansah schnitt das Pendel ihm gerade das Zwerchfell durch. Blut quoll aus seinem Mund hervor, seine Augen verloren langsam ihren Glanz und mit seinem letzten Atemzug spuckte er Blut und andere Körperflüssigkeiten aus. Die Tür schlug vor meiner Nase zu und verwehrte mir den weiteren Blick auf Key. In die Tür ritze sich wieder einmal ein Datum ein: 23.12.2015

 

Ich wusste nicht warum, doch mein Hirn sagte mir, das ich nun zu der Tür am Ende des Ganges gehen sollte. Ich ging auf die Tür zu und schob sie langsam auf. Mein Blut gefror in meinen Adern, als ich in den Raum blicke. Dort war ein ganz normaler Weihnachtsbaum, sogar mit Geschenken darunter, doch der Schmuck des Tannenbaumes war mehr als makaber. Die Körper meiner Freunde hingen mit Stricken Befestig an dem Baum. Ich sah diesen Baum nur an und konnte es nicht fassen, nie entstellten Körper meiner toten Freunde so zu sehen. Ich wollte nur noch sterben. Ich konnte den Anblick nicht ertragen. Plötzlich trat ein Mädchen in mein Sichtfeld. Es hatte einen Weißen mit blutbeflecktem Patientenkittel an. Erst schritt sie ganz langsam auf mich zu doch dann sprintete sie los. Sie rannte gegen mich und brachte mich so aus dem Gleichgewicht, das wir auf den Boden stürzen. Ich stieß mir den Kopf an irgendetwas. Ein kalter, steriler Geruch vertrieb den Kerzenduft mit Zimt, und eine weiße Decke erschien in mein Sichtfeld, bevor ich ohnmächtig wurde. 

 

Ein monotones Piepen drang an mein Ohr. Meine Augen schlug ich sofort auf, als ich die Kontrolle über meinen Körper hatte und wollte mich aufrichten. Doch ich konnte nicht meine Arme, meine Beine und mein Oberkörper stießen gegen lederne Fesseln als ich mich bewegte. Ich schaute an mir herunter. Ich lag in einer gummierten Zelle auf einem Fixierbett. Ich ließ mein Blick zu meiner linken Seite gleiten. Dort saßen einige Leute auf Stühlen. Sie hatten Klemmbretter in den Händen und schrieben sich Notizen auf. Neben mir standen zwei Personen, ein älterer Mann der gerade einer jungen Dame eine Spritze überreichte. Die junge Dame war die gleiche, wie die, die mich eben überrannt hatte. Sie setzte die Spritze an meiner Armbeuge an und injizierte mir das Mittel. Mein Blick schweifte zur anderen Seite hinüber. Ich sah mit Entsetzen, das dort der Weihnachtsbaum stand, über ihm Daten. Vom 18.12.2015 bis zum 23.12.2015. Ich sah noch einen Kalender neben dem Baum hängen und fing an zu weinen, bevor das Mittel wirkte. 

 

"Na hat dir die Geschichte gut gefallen, Kleine? Hey, bist du noch wach? Oh, du bist eingeschlafen. Denn schlaf mal meine kleine Christbaumkugel." 

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